Piemont 2004

 

Nach dem großen Erfolg unserer "Piemont 2003"- Tour stand für uns fest das wir so eine Tour auf jeden Fall wiederholen wollen. Diesmal sollte die Tour allerdings ein paar Tage länger dauern damit sich die weite Anreise auch richtig lohnt. Nach längerem hin und her haben wir uns dann auf einen Termin Anfang Juni geeinigt um somit 6 Fahrtage vor Ort zu haben.

Womit wir nicht so gerechnet hatten war das es um diese Jahreszeit noch einiges an Schnee geben würde. Viele der Schneeflächen haben wir bezwingen können aber dennoch blieb uns der Gipfel einiger Berge verwehrt. Aber alles der Reihe nach...

Die Touren habe ich mit dem GPS aufgezeichnet. Wenn jemand Interesse daran hat einfach eine kurze Mail und mich und dann schicke ich sie per e-mail zu...

Als Basiscamp hatten wir uns wieder den Campingplatz "Bokki" oberhalb von Bardonecchia ausgesucht. Nachdem wir die ganze Nacht durchgefahren waren kamen wir dort morgens um 7.30 Uhr an. Zunächst haben wir erst mal unser Lager aufgebaut. Da diesmal gar keine anderen Gäste dort waren konnten wir uns ziemlich breit machen ohne jemanden zu stören...

 

Tag 1: Briancon, Lago Nero, Vazon - Castello

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Nachdem wir ein kurzes Nickerchen gehalten haben ging es zunächst nach Briancon zum KTM-Händler. Godo brauchte nämlich neue Radlager in seine SC und Uwe hatte bei der Abreise seinen Helm vergessen weshalb für Ersatz gesorgt werden mußte.

Nachdem dies alles erledigt war ging es von Briancon zunächst den Col D'Izoard rauf um auf halben Weg Richtung Lago Nero abzubiegen. Dort haben wir uns eine Weile auf den ausladenden Wiesen und in den kleinen Seen ausgetobt:

Da uns die Zeit dann ein wenig davon gelaufen war sind wir ab "Claviere" die Schnellstraße gefahren um dann ab "Vazon" nach "Castello" noch die Schotterwege mitzunehmen. Abends wurde dann zum gemütlichen Teil übergangen; Grillen, Pastis und Bier und nach Eintritt der Dunkelheit eine DVD...

 

Tag 2: Versuch einer Alternativroute zum Col de Frejus und Sommelier

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Im letzten Jahr hatten wir uns überlegt, das man von Melezet vielleicht auch den Wanderweg über den "Col de la Vallée Entroite" zum Col de Frejus fahren könnte. Dies haben wir versucht aber ab ein gewisser Punkt war kein durchkommen mehr ohne sich den Hals zu riskieren. Der Wanderweg stellte sich mehr als Klettersteig heraus...

Hier ging es noch vorwärts...

Wir haben dann umgedreht und wollten den Gipfel des Sommelier erstürmen. Was im Vorjahr noch ein Kinderspiel war war in diesem Jahr -bedingt durch die frühe Jahreszeit-ein hoffnungsloses Unterfangen. Kurz hinter dem Plateau am See behinderten in einigen Kehren Schneefelder unseren Vorwärtsdrang.

Zunächst konnten diese noch mit gemeinsamer Kraft überwunden werden.

Aber als die Schneefelder dann riesig wurden und sich auch keine Umfahrungen mehr boten haben wir den Gipfelsturm aufgegeben. Dennoch können wir wohl behaupten das wir in 2004 höher auf dem Sommelier waren als jedes andere motorisierte Fahrzeug bis zum 11.6.

Auf dem Weg "runter" sind wir dann den Stausee auf der anderen Seite umfahren und haben den dort anschließenden Wanderweg zum Tal gewählt. Hier gab es dann auch interessante Begegnungen...

Abends war dann wieder das obligatorische Abendprogramm angesagt (s. Tag 1)

 

Tag 3: Jafferau

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Auch in diesem Jahr sollte der "Jafferau" nicht fehlen. Wir haben den gleichen Einstieg über "Salbertrand" gewählt wie 2003, haben aber diesmal noch den Abstecher zum unten liegen Fort gewählt wo wir Thomas Trossmann mit einer "Cagiva Elefant"-gruppe vorfanden.

Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter Richtung Gipfel. Auch hier wollte der Schnee uns einen Strich durch die Rechnung machen aber mit einigen "durchfahraktionen" oder Umfahrungen haben wir den Gipfel dann doch bezwungen.

Während wir letztes Jahr durchs Skigebiet wieder runter nach Bardonecchia gefahren sind haben wir uns diesmal den Wanderweg ins "Val Di Susa" vorgeknöpft. Sehr anspruchsvoll geht es dort wieder zurück in grünere Regionen mit einer anschließenden Flußdurchfahrt.

Abends war dann wieder unser Standardprogramm angesagt...

 

Tag 4: Auf alternativen Routen zum Punta Mullatiere

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da uns die Auffahrt in 2003 zum "Punta Mullatiere" sehr gut gefallen hat wollten wir in diesem Jahr unbedingt wieder dort hoch. Allerdings haben wir uns als Anfahrt die Skipisten von Bardonecchia vorgenommen weil am Abend vorher bei einigen Bierchen heftigst darüber diskutiert wurde ob man so eine Piste hochkommt.

Im Endeffekt sind wir auf der sehr langen und recht steilen "roten Piste" sehr weit gekommen. Gescheitert ist unser Vorwärtsdrang an den Gräben die zur Entwässerung diagonal über die Pisten laufen. Die meisten haben wir mit viel Spaß übersprungen aber der entscheidende im steilsten Stück war so schlecht einsehbar das wir vom Gas mußten und dadurch den benötigten Speed verloren haben. Danach haben wir uns auf die "blaue Umgehung" gerettet um von dort den Gipfelsturm fortzusetzen.

Der "Mullatiere" ärgerte uns nicht mit kraftraubenden Schneefeldern. Den Gipfel haben wir gut erreicht aber das Wetter zog sich schlagartig zu.

Statt der störenden Schneefelder gab es auf einmal frischen Schnee von oben und es wurde empfindlich kühl. Demnach haben wir die Flucht ergriffen und sind wieder abgefahren.

Wir wählten dann den Weg nach "Beaulard" wo wir nur einen Kaffee trinken wollten.

Dort hat das Wetter uns dann aber eingeholt und wir haben 3 Stunden in der Kneipe mit Billard spielen verbracht um das Unwetter vorbeiziehen zu lassen. In einem trockenen Moment haben wir dann die Flucht nach Hause angetreten wo wir auch trocken angekommen sind.

Abends gab es als Alternativprogramm eine zünftige Pizza in der Campinggaststätte und mal wieder eine DVD..

 

Tag 5: Col du Rho, Ferugio Rhe und Punta Mullatiere

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Nachdem es die ganze Nacht in strömen geregnet hat waren wir froh als es sich morgens wieder aufklarte. Es war zwar noch sehr verhangen aber zumindest regnete es nicht mehr. Für den heutigen Tag hatten wir uns den "Col de Rho" vorgenommen der sich in Wolken gehüllt präsentierte.

Auch hier waren wir wohl die ersten motorisierten Fahrzeuge und wir mußten uns wieder den Weg durch Schneefelder Bahnen. Zu allem Überfluß hat es hier ca. 5 cm Neuschnee durch den Wetterumschwung gegeben. An einem Schneefeld an einer kritischen Stelle haben wir uns mit Steinzeitmethoden eine schöne Fahrspur gebaut um weiter zu kommen.

Wir sind im Endeffekt bis kurz vor dem Sattel gekommen. Da waren die Schneefelder dann so groß das sich ein durchwühlen nicht gelohnt hätte...

Wir haben uns dann entschieden die von Andi empfohlene Auffahrt zum "Refugio Rhe" zu machen. Die Auffahrt war eine wirklich rasante Hatz über eine schön geführte Straße. In uns kam ein regelrechtes Rennfieber auf und wir hatten viel Spaß bei der Tour. Leider konnten wir den von Andi empfohlenen Käse nicht probieren da die Hütte geschlossen hatte. Stattdessen haben wir uns noch ausgiebig im Skigebiet ausgetobt was uns sichtlich Spaß gemacht hat.

Weil es von dort aus einen Wanderweg zum "Punta Mullatiere" gibt packte es uns der Ehrgeiz wieder uns wir versuchten unser Glück. Über sehr schöne und anspruchsvolle Pfade kämpften wir uns zu dem uns bekannten "Mullatiere" hoch um von dort wieder über den eigentlichen Hauptweg nach Bardonecchia abzufahren..

Tag 6: Assietta Grenzkammstraße

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Am letzten tag wollten wir uns die "Assietta Grenzkammstraße" als Abschluß unserer diesjährigen Tour vorknöpfen. Den Einstieg haben wir über "Oulx" gewählt um nicht zu viel Asphalt unter die Räder nehmen zu müssen.

Zunächst ging es durch das Skigebiet zur Kammstraße. Hier sind einige Abstecher möglich. Kleine Single Trails und Auffahrten auf Gipfel säumen die Strecke. Wieder machten uns einige Schneefelder zu schaffen die wir aber alle durch- oder umfahren konnten. Irgendwann hatte Godo einen Unfall der durch eine gelöste Bremmssattelschraube und ein damit blockierendes Vorderrad ausgelöst wurde.

Als Folge davon reparierten wir die Maschine notdürftig und wählten den kürzesten Weg zurück zum Campingplatz. Somit haben wir die "Assietta" nicht ganz unter die Räder nehmen können aber man muß ja noch Ziele für die nächsten Jahre haben...

Danach war verladen und Heimfahrt angesagt nicht ohne uns vorher noch mal richtig mit Reiseproviant einzudecken.

Weitere Bilder sind zu finden in der "Gallery" unter "Touren" - "Piemont 2004"